Die Wegkapelle mit Pietà ist wie die Maria-Reis-Kapelle der wohltätigen Stifterin Katharina Högl zu verdanken. Erbaut wurde die kleine Wegkapelle am Hauptweg vom Burgtor zur Pfarrkirche auf dem Vohburger Friedhof im Jahr 1882.

Im Inneren findet sich die als Pietà bezeichnete Figurengruppe, ein Werk des 1838 geborenen und später in München ansässigen Malers und Bildhauers Franz Xaver Rietzler.

Maria ist die Mater dolorosa (zu deutsch: Schmerzensmutter) mit dem Leichnam ihres vom Kreuz abgenommenen toten Sohnes. Typisch für solche späten Pietà-Darstellungen wird genau der Moment gezeigt, als der Leichnam Christi vom Schoß Mariens auf den Boden hinabgleitet. Nichtbiblische, also apokryphe Schriften, erwähnen diese Klageszene.

Pietà-Kapelle in Vohburg an der Donau
Außenansicht der Kapelle
Pietà-Kapelle in Vohburg an der Donau
Innenraum der Wegkapelle

Das italienische Wort „Pietà“, zu deutsch „erbarme dich“, bringt zum Ausdruck, dass diese Darstellung bei Gott Erbarmen und beim Betrachter Mitleid hervorrufen möchte. Ein weiterer geläufiger Begriff für dieses Motiv ist Vesperbild, was auf die Tageszeit des Spätnachmittags bzw. frühen Abends hinweist.

Die übrige Innenraum-Architektur der Wegkapelle ist so angelegt, dass die Figurengruppe in ihrem Zentrum steht: Hinter dem Haupt der Gottesmutter befindet sich ein Rundfenster mit sternförmig verlaufenden Buntglassegmenten, das bei passendem Lichteinfall wie ein Nimbus anmutet. Daneben sind die Wände ockerfarben gestrichen und das Gewölbe wie ein Firmament mit kobaltblauem Himmel und goldenen Sternen gestaltet.

Eine Texttafel, die später hinzugefügt wurde, beschreibt die dargestellte Szene nochmals lyrisch:

Pietà-Kapelle in Vohburg an der Donau
Pietà-Kapelle in Vohburg an der Donau

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