Auf den folgenden Seiten finden Sie einen Überblick über die „Geschichte der Vohburger Pfarrherrn“ nach Pfarrer Joseph Mathes.

35. Anton Härtl (1843 bis † 1852)

36. Wolfgang Seidl (1852 bis 1868)

37. Ulrich Steinberger (1868 bis † 1904)

38. Josef Piller (1904 bis 1908)

39. Josef Freund (01.Juli 1908 bis 1913)

40. Josef Reindl (12. November 1913 bis 05. April 1922)

41. Jakob Strobel (16. August 1922 bis † 1932)

42. Georg Huber (21. September 1932 bis 1956)

43. Georg Deininger (01. März 1956 bis 31. Oktober 1970)

44. Joachim Beuchert (01. November 1970 bis 31. Oktober 2000)

45. Pfarradministrator Harald Wechselberger (01. November 2000 bis 31. Juli 2003)

46. Pfarrer Thomas Zinecker (seit 01. September 2003)

35. Anton Härtl (1843 bis † 1852)

(* 16.11.1779 in Kösching † 23.12.1852 in Vohburg)

Priesterweihe 1803, fr. Pfarrer in Eitting bei Erding.
Sein Grabstein meldet sehr wahr:
Wenn ich getan, was ich gelehrt, so ist der Himmel mein:
wenn ihr getan, was ihr gehört, so kommt ihr auch hinein.

1845 wurden die beiden Seitenaltäre in St. Andre errichtet [der hl. Sebastian von Maler Bäumel, die Königin des Rosenkranzes von Maler Fidelis Lieb] und auf Kosten der A.M. Schrödl, geborne Mathes, die Gebeine des sel. Bauern von Klosterfrauen in Ingolstadt 1847 neu gefasst. Unter Härtl war lange Jahre der nachmalige Benefiziat Haberl Cooperator, dem Anton Dirnberger folgte, dessen eifriges Wirken wieder einige Regsamkeit in das ziemlich erstarrte religiöse Leben brachte. Dirnberger, († als Pfarrer in Wallersdorf) war ein gründlicher Theologe und stilistisch gewandter Prediger; (ihm verdanken ich und Piller das mensa!) – Härtl hinterließ lachende Erben! Für eventuelle Einführung von Schulschwestern hat er – wenn ich nicht irre – 200 fl vermacht.

Zum Seitenanfang

36. Wolfgang Seidl (1852 bis 1868)

(* 06.07.1807 † 07.03.1871)

In Vohburgs Pfarrgeschichte taucht nun eine gar liebe Erscheinung auf. Obwohl „aus dem Zuchthause gekommen,“ (er war vorher Curat an der Strafanstalt Amberg) hat dieser Pfarrer doch alle Liebe und Verehrung von Seiten gutgesinnter Pfarrkinder errungen. Geboren zu Fuhrn am 6. Juli 1807, Priesterweihe am 20. August 1832, als Pfarrer investiert am 9. Dezember 1852, resignierte Seidl im Mai 1868 und starb als hiesiger Benefiziat am 7. März 1871, nachdem er viele Jahre herzleidend war. Von seiner Pfarrleitung erwähnen wir: Die Redemptoristenmission 1855 (PatresGeminger, Farbmacher, Benger, Hahnengräf und Schaller), Renovation der Pfarrkirche 1856. Vergebliche Bemühungen um Schulschwestern; ein zweiter Schulgehilfe wurde notwendig; neuer Kreuzweg 1860; Mariensäule 1861; neue Glocken 1865; eitle Versuche der Kirchenrestaurierung St. Anton; würdevolle und erbauliche Abhaltung der Gottesdienste, fast immer zwei Hilfspriester, darunter der fromme, seeleneifrige Franz Ser. Schnabl, der dann in Hermanstadt in Siebenbürgen Klosterfrauenbeichtvater wurde († 1898). Zehentstadelverkauf. Die Pfarrei zählte 1866: 2256 Seelen.

Dem stattlichen Herrn Seidl war der Vohburger Seelenheil, aber auch deren zeitliches Wohlergehen erste Herzenssorge, wie auch der Schmuck und die Zierde des Gotteshauses, weshalb auf seinem Grabstein die Worte stehen könnten: „DilexidecorumdomusDei et locumhabitationisejus“ [= Ich habe den Schmuck des Gotteshauses und den Ort seiner Wohnung hoch geschützt], zumal er besonders in den letzten Jahren so gerne im Gebete in der Kirche weilte. – Manches, was Seidl vergeblich anstrebte, gelang seinem Nachfolger. Als Erbin seines Rücklasses (ca. 3600 Mark) setzte er die Andreas- resp. Franziskanerkirche ein.

Zum Seitenanfang

37. Ulrich Steinberger (1868 bis † 1904)

(* 04.07.1825 † 06.01.1904)

Geboren zu Untergünzkofen am 4. Juli 1825, Priesterweihe am 9. Juli 1849, hierher investiert am 30. September 1868, war früher Pfarrexpositus in Dornwang (Pfr. Veitsbuch).

Steinberger wurde 1872 Kämmerer. 1875 wurde er vom Bezirksgericht Freising wegen Abhaltung einer Jubiläumsprozession verurteilt(!). 1876 errichtete er das Leichenhaus, 1880 errichtete er die Mädchenschule unter Leitung der Armen Schulschwestern, nachdem er das frühere Franziskanerkloster erwarb, das von den Schulschwestern übernommen wurde. Rückgabe der Klosterkirche St. Anton für den Gottesdienst. Am 27.8.1880 Ehrenbürger des Marktes, 1881 Eröffnung der Kinderbewahranstalt. 1885 vor Gericht gezogen wegen feierlichen Empfangs des Bischofs (!). 1886 Eröffnung des Krankenhauses (seit 1888 Mallersdorfer Schwestern), 1890 Dechant. Am 11. Oktober 1893 anlässlich seines 25. Pfarrjubiläums in Vohburg wurde er von der Regierung zum kgl. bayrischen Geistlichen Rat ernannt. Vom Herbst 1882 bis Sommer 1896, also 14 Jahre, ohne Hilfspriester. Am 9. Juli 1899 wurde sein 50-jähriges Priesterjubiläum festlich begangen. Bürgermeister Fröhlich erwähnte dabei, dass der Jubilar für Erziehung und Krankenpflege insgesamt 100.600 Mark aufgebracht hat. – Unter Dechant Lettner wurden dem Markt die Ämter genommen; unter Dechant Steinberger erfolgte noch stärkeres Sinken des Wohlstandes. Die ferngelegene Eisenbahn führt von Vohburg fort, aber nichts hin; durch verkehrte Wasserbauten verkiest das Donaubett, Folge davon Versumpfung der rechten Donauseite. In diesen Zeiten des materiellen Niederganges war Steinberger ein providentieller Pfarrer. Trotz aller Beschwerlichkeiten hielt der gute unermüdliche Hirte treu aus bei seiner Herde und wird aushalten, bis der Schöpfer seines Lebens ihm Halt gebietet. (Berüchtigte „Lutzperiode“)

Gott verlängere sein Leben und seine Lebenskraft.

Ab hier wird die Geschichte der Vohburger Pfarrer von Johann Bauer fortgeschrieben, die Informationen ab dem 46. Pfarrer stammen von Benedikt und Carina Meier.

Am 5. Januar 1904 starb der wohl größte Wohltäter Vohburgs. Er liegt hier begraben. Steinberger hinterließ die Steinberger-Stiftung, die noch heute existiert. Ihm zu Ehren nannte die Stadt Vohburg den Stadtplatz Ulrich-Steinberger-Platz.

Zum Seitenanfang

38. Josef Piller (1904 bis 1908)

(* 16.03.1842 † 28.08.1926)

Geboren am 16. März 1842 in Vohburg, absolvierte er die Theologische Hochschule in Regensburg, wo er am 10. Juni 1867 die Priesterweihe empfing. Seine berufliche Tätigkeit als Priester führte ihn nach Vohburg, Hagenhill, Pfaffenmünster, Langquaid, Königsfeld und Walkersbach.

Er bestimmte 1913, dass die Zinsen einer Stiftung in Höhe von 10.000 Mark für Erstkommunikanten zu verwenden seien. Seit dem 01. Dezember 1915 wirkte er in Vohburg als Kommorant. Piller organisierte Pilgerreisen nach Rom und Lourdes.

Am 25. März 1917 wurde er anlässlich seines goldenen Priesterjubiläums zum Ehrenbürger Vohburgs ernannt. Er starb am 28. August 1926 in Vohburg und wurde hier bestattet. Nach ihm ist die Pfarrer-Josef-Piller-Straße benannt.

Zum Seitenanfang

39. Josef Freund (01. Juli 1908 bis 1913)

(* 30.12.1868 † 08.08.1950 in Vohburg)

Priesterweihe: 29.04.1894
Grabstein an St. Peter. Vermutlich war er Hilfspfarrer, da ab 1913 Pfarrer Josef Reindl tätig war.

40. Josef Reindl (12. November 1913 bis 05. April 1922)

(* 08.06.1873 † 02.04.1946 in Erding)

Priesterweihe am 16.06.1898. Pfarrer Reindl gründete in Vohburg die KAB und den Katholischen Frauenbund. Ferner gehen auf ihn die Herz-Jesu-Freitage zurück. Im Krieg wurden 1917 die Glocken zum Kanonengießen abgeliefert. Reindl betätigte sich als Heimatforscher. Während seiner Amtszeit wirkte Pfarrer Josef Piller von 1915-16 als Kommorant in Vohburg. 1922 wurde Reindl nach Sandelzhausen versetzt, später nach Sallach. Erinnerungsstein an St. Peter.

Zum Seitenanfang

41. Jakob Strobel (16. August 1922 bis † 1932)

(* 15.01.1877 † 24.06.1932 Vohburg)

Priesterweihe am 19.05.1902. Strobel setzte sich in seiner Amtszeit für den Bau einer Kapelle auf den Galgenberg ein (Kapelle zum Seligen Bauern). Sein Wunsch wurde allerdings erst nach dem Zweiten Weltkrieg realisiert. 1923 Turmverputz und Innenrenovierung.

Neben Strobel wirkte in der Zeit von 1929-33 der Pfarrer und Frühmesser Robert Lettl, geboren am 22.03.1862 in Andermannsdorf, gestorben am 23.10.1933 in Vohburg.

Beider Grabstein ist an St. Peter.

Zum Seitenanfang

42. Georg Huber (21. September 1932 bis 1956)

(* 01.05.1883 Landshut † 13.12.1957 Regensburg)

Priesterweihe am 29.06.1907. Huber war von 1907-15 Kooperator in Falkenberg, Taufkirchen und Altheim.

Von 1915-32 wirkte er als Institutsdirektor von St. Anna in Riedenburg, danach vom 01. Oktober 1932 bis 01. März 1956 Pfarrer in Vohburg. Nach seinem Fortgang aus Vohburg lebte er nur noch ein Jahr als Kommorant in Regensburg. Er starb am 13. Dezember 1957 in Regensburg. Nach seinem Tod wurde er am 16. Dezember 1957 für seine langjährige, wohlwollende Tätigkeit in Vohburg zum Ehrenbürger Vohburgs ernannt. Huber musste Vohburg in den schwierigen 12 Jahren der Nazi-Herrschaft betreuen. Stets um seine Kirche bemüht, setzte er gegen den Willen der NSDAP die Vereinsfeierlichkeiten mit Fahnen in der Kirche durch (zusammen mit Otto Bauer, Großvater von Johann Bauer). Nach dem 2. Weltkrieg bewahrte er manchen Vohburger vor dem Entnazifizierungsverfahren. Bereits 1946 hatte er so viel Geld gesammelt, dass Vohburg neue Glocken bekommen konnte. Eine Glocke, St. Josef, konnte dank seiner Hilfe auf dem Hamburger Glockenfriedhof wieder gefunden werden. Allen Vohburgern ist er als hervorragender Pfarrer dieses Jahrhunderts in Erinnerung geblieben. Wenige Jahre nach seinem Tod erfolgte seine Überführung nach Vohburg, wo er in einem der Priestergräber seine letzte Ruhestätte fand.

Zum Seitenanfang

43. Georg Deininger (01. März 1956 bis 31. Oktober 1970)

(* 09.01.1913 † 26.07.1990)

Die Priesterweihe empfing Georg Deininger am 29. März 1937 in Regensburg.

Seinen ersten Segen erteilte er in der Klosterkirche. Er bemühte sich besonders um die Jugend und um die Pflege des Laienspiels. Von seinen Jugendgruppen wurden immer wieder Theaterstücke aufgeführt. Neben Beiträgen zur Erwachsenenbildung war er auch dem Sport gegenüber sehr aufgeschlossen.

Der Unterhalt der Filialkirchen Dünzing und Oberhartheim lag ihm sehr am Herzen und erforderte großen finanziellen Einsatz und von ihm persönlich viel Arbeitskraft. In der Klosterkirche St. Anton wurde der Einbau der Heizung eingeleitet. Die Außenrenovierung der Pfarrkirche fiel ebenfalls in seine Amtszeit. Nach 15-jähriger erfolgreicher Tätigkeit verabschiedete sich Pfarrer Georg Deininger, um in Bad Gögging einen neuen Wirkungskreis als Kurseelsorger zu übernehmen. Deininger starb am 26.07.1990 in Bad Gögging und ist dort begraben.

Zum Seitenanfang

44. Joachim Beuchert (01. November 1970 bis 31. Oktober 2000)

(* 28.10.1926 Walldürn † 08.02.2001 Geisenfeld)

Beuchert wurde 1926 in Walldürngeboren, einem Wallfahrtsort zum Heiligen Blut in Unterfranken (bei Miltenberg). Nach Kriegseinsatz und Gefangenschaft studierte er in Würzburg Theologie und trat den Augustinerchorherrn bei. In Würzburg empfing er am 18. Juli 1953 die Priesterweihe. Die „Wanderjahre“ führten ihn an verschiedene Seelsorgestellen in der Diözese Regensburg: nach Pleystein, Windischbergerdorf und Pönning. 1970 wurde ihm die Pfarrei Vohburg mit den Filialen Dünzing und Oberhartheim übertragen, anfangs noch von einem Kaplan begleitet. Ab01. September 1996 wurde er von Gemeindereferentin Hildegard Maaß und später von Gemeindereferent Johann Graf unterstützt.

Neben seiner Tätigkeit als Pfarrer war Beuchert auch als Religionslehrer eingesetzt. Bei der Kolpingsfamilie und bei der KAB war er Präses und beim Katholischen Frauenbund Geistlicher Beirat.

In seine Amtszeit fallen vieleBaumaßnahmen: die Renovierung des Pfarrhauses (1974-1977), der Umbau des Pfarrstadels zum Pfarrjugendheim (1977-1979) und auch des Wirtschaftsgebäudes (1992-1994), die Renovierung der Pfarrkirche St. Peter (1980-1983), der Filialkirche Oberhartheim (1993), der Maria-Reis-Kapelle (1993-1994) und schließlich der ehemaligen Klosterkirche St. Anton (1994-1999). Im Jahr 2000 hat er noch die Renovierung der Kriegerkapelle in Angriff zu nehmen versucht.

Zu seinen schlimmsten Erinnerungen dürfte 1992 der Raubüberfall auf ihn zählen, zu den schöneren Ereignissen das 40-jährige Priesterjubiläum 1993, das Silberne Jubiläum in Vohburg 1995 und der 70. Geburtstag 1996. 1997 hat ihm Bischof Manfred Müller den Titel eines Bischöflich Geistlichen Rates verliehen. Pfarrer Beuchert wurde in Walldürn beigesetzt.

2002 benannte die Stadt Vohburg ihm zu Ehren den Clermont-Platz (sog. „Verschönerung“) in BGR-Joachim-Beuchert-Platz um.

Zum Seitenanfang

45. Pfarradministrator Harald Wechselberger (01. November 2000 bis 31. Juli 2003)

(* 10.07.1965)

Wechselberger stammt aus einer Münchner Handwerkerfamilie. Schon früh entschied er sich in der Zeit als Ministrant und in der Jugendarbeit zum Beruf des Priesters. So war es nur konsequent, dass er 1984 nach dem Abitur ins Priesterseminar eintrat und an der Ludwig-Maximilians-Universität das Theologiestudium begann; seinSchwerpunktwar Homiletik (Predigt). Am 27. Juni 1992 empfing er im Dom zu Freising durch Kardinal Friedrich Wetter die Priesterweihe. Seine erste Stelle als Kaplan führte ihn nach Berchtesgaden. Von dort kam er 1994 zurück in seine Heimatstadt München nach St. Margaret. 1997-99 war er als Pfarradministrator in Töging am Inn tätig, anschließend als Priester an der Basilika St. Martin in Landshut. Von dort wechselte er für drei Jahre ins Bistum Regensburg, um danach wieder in dieErzdiözese München-Freising zurückzukehren. Vor seinem Weggang aus Vohburg setzten sich einige sehr für seinen Verbleib ein, anderehielten eine Ablösung für dringend geboten.

Zum Seitenanfang

46. Pfarrer Thomas Zinecker (seit 01. September 2003)

(* 21.09.1963)

Pfarrer Zinecker stammt aus Rottenburg an der Laaber. Schon in seiner Schulzeit war er, zusammen mit seinen zwei jüngeren Brüdern, aktiv in der Kirche tätig, vor allem als Ministrant und in der Kolpingsfamilie. In dieser Zeit reifte auch für ihn und einen Bruder die Berufung zum Priester. Nach dem Abitur in Rohr trat er 1983 in Regensburg ins Priesterseminar ein und studierte in Regensburg, Jerusalem und München Theologie. Am 30.06.1990 weihte ihn Bischof Manfred Müller im Dom zu Regensburg zum Priester. Seine erste Stelle trat er als Kaplan in Burglengenfeld an. 1993 wurde er Präfekt im Priesterseminar und ein Jahr später wurde Sekretär des Bischofs.

Zum 01. September 2003 wurde ihm die Pfarrei Vohburg übertragen. In seiner bisherigen Amtszeit wurdeu.a. die Pfarrkirche St. Peter sowie das Pfarrheim renoviert.

Zum Seitenanfang