Geschichte des Galgenberges

Auf dem Galgenberg stand früher der Vohburger Galgen. Im 17. Jahrhundert kam der Blut- und Bannrichter aus München, um den Blutbann auszuführen. War der Übeltäter verurteilt, so schaffte man ihn vor das Hochgericht. Musik und Trommelwirbel begleiteten den Missetäter auf seinem letzten Weg. 1771 wurden die letzten Hinrichtungen vollzogen, danach wurde das traurige Schauspiel verboten.
Heute steht an der Stelle des Galgenbergs eine Kapelle zu Ehren des Seligen Bauern.

Kapelle zum Seligen Bauern am Galgenberg Menning
Kapelle zum Seligen Bauern am Galgenberg Menning

Die Geschichte vom Seligen Bauern:

Der Bauer Johann hat Ende des 15. Jahrhunderts in Griesham gelebt. Nachdem dessen Frau und Kinder gestorben waren, hat er sich als Einsiedler in den Dürnbucher Forst zurückgezogen und seinen Besitz der Kirche überlassen. In seiner Hütte ist er eines Tages von zwei Räubern überfallen, misshandelt und aufgehängt worden.

Als man ihn fand, wiesen alle Indizien auf einen Suizid hin. Deswegen wurde der Leichnam nicht auf dem Friedhof begraben, sondern auf dem Galgenberg neben dem Galgen verscharrt. Einige Zeit später geschahen dort drei Wunder: Ein Blinder konnte wieder sehen, ein Lahmer wieder gehen und ein Aussätziger wurde rein. Dies nahmen die Menschen als Beweis für die Unschuld des Seligen Bauers. Auch die zwei Räuber hatten sich auf dem Petersmarkt in Vohburg verraten und gaben schließlich den Mord an dem Einsiedler aus dem Dürnbucher Forst zu.

Der Leichnam wurde exhumiert und in der Spitalkirche beigesetzt. Im Lauf der Zeit wurden die Gebeine des Seligen Bauers in die Andreaskirche und dann später nach St. Anton überführt, wo sie sich bis heute befinden. Seine Überreste ruhen in einem reich verzierten Holzbehältnis in einem Reliquienschrein in der linken Wand des Kirchenschiffs. Auch in der Nähe seiner Hütte im Wald steht zum Andenken eine Säule.

Auf dem Galgenberg wurde im Jahr 1950 auf Initiative des Gütlers Ludwig Ott aus Menning zu Ehren des Seligen Bauern eine Kapelle errichtet, durch freiwillige Spenden und Eigenleistung. 2009 wurde die Kapelle restauriert. Dort befinden sich auch heute noch dankbare Zeugnisse von ehemals kranken und leidenden Menschen. (Quelle: Stadt Vohburg, Joseph Pflügl)

Kapelle zum Seligen Bauern am Galgenberg Menning

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